Solche Situationen oder so ähnliche passieren, und oft weiß man momentan nicht wie es um einen geschieht oder wie man aus dieser Lage wieder raus kommt. Wenn ich solchen Erfahrungen mache, in denen ich falsch handle, beschäftigt mich das oft den ganzen Tag. Es wäre also gut, wenn man weiß wo seine „imaginäre“ Grenze ist und vor allem sollte man schnell genug merken wer diesen Abstand einhalten muss und wer nicht.

Wahrscheinlich habt ihr schon mitbekommen das ich WingTsun trainiere. Ich mach das jetzt schon fast 15 Jahre und finde es immer noch toll! Einige die sich im Kampfkunst/Sport Bereich auskennen werden WingTsun schon kennen. Für alle die es noch nicht wissen – WT ist eine Kampfkunst Art die aus China kommt und zur reinen Selbstverteidigung gedacht ist. Was mir persönlich am Besten daran gefällt ist, dass es deshalb auch keine Regeln und Wettkämpfe gibt. Ich beschäftige mich im Training ausschließlich mit mir und arbeite ständig an meinen Grenzen sowohl körperlich als auch geistig! Wir im WT verstehen unter einer Grenze den Bereich, in den wir den Gegner nicht hinein lassen möchten oder ihn glauben lassen wir hätten eine Grenze (durch Manipulation des Gegners.) Wer es selber mal ausprobieren möchte einfach mal bei mir oder meinem Trainer Andreas Plank melden auf seiner Seite findet ihr seine Kontaktdaten! WingTsun Linz (Linke Brückenstraße) einfach mal ausprobieren ob´s dir gefällt!

Fakt ist, dass unsere Haut das größte Organ ist und sicher auch zu den komplexesten Organen zählt. Sie ist schließlich nicht nur der Spiegel unserer Seele sondern auch Spiegel zu unserer körperlichen Verfassung. Sie sagt uns auch vieles über andere Personen. Schon die Art und Weise wie man berührt wird, gibt Auskunft über die Empfindungen des Gegenübers. Eine leichte, sanfte Berührung erregt unsere Haut. Eine kompakte, mit leichten Druck ausgeführte Berührung, kann helfen sich sicher zu fühlen und sich zu entspannen. Schnelle und vielleicht auch schmerzende, können Stress und Angst auslösen. Nicht nur der Druck und die Ausführung einer Berührung sagt etwas über den Menschen aus, auch die Wärme/Kälte oder seine trockene/feuchte Haut. Ganz schön viel Information die durch den ersten kurzen Kontakt von uns aufgenommen wird. Die meiste Zeit realisieren wir aber wahrscheinlich gar nicht was da alles passiert. Oder?

Nähe ist Bindung, Wärme und sich mal Fallen lassen. Dieses Gefühl oder die Emotionen, die durch eine Berührung einer vertrauten Person (oder auch Tier) entsteht kann man durch nichts ersetzen. Im Netz ließt man von einigen grausamen Tests um herauszufinden wie Lebewesen ohne körperliche Nähe aufwachsen. Im 13. Jahrhundert machte Kaiser Friedrich II, einen Versuch. Er befahl den Ammen die Babys nur zu füttern und zu waschen, jegliche Art von Kommunikation und Nähe waren untersagt. Laut Überlieferung sind die Babys gestorben. Diesen Test machte auch der Verhaltensforscher Harry Frederick Harlow mit Rhesus Äffchen. Die Äffchen in dem Eisengestell ohne wärmendes Fell waren deutlich unterentwickelt und zeigten auch Verhaltensstörungen auf. Ganz schön heftig.

Mir stellt sich nun die Frage ob unser Lifestyle nicht vielleicht auch in die Richtung der Vereinsamung und Isolierung geht. Soziale Medien und zunehmender Stress sowie mehr Arbeit, sind nicht gerade förderlich für Berührungen. Ich denke das durchaus die Gefahr besteht, dass man dadurch abstumpft und auch schnell vergisst wie sich Körperliche Nähe anfühlt (damit meine ich jetzt nicht nur den Sex!) Bemerkt man selbst diese Gefahr früh genug? Können kurze Begegnungen ohne Bindung oder Vertrauen die Wärme eines fixen Partners ersetzen?